Vom Bundeskriminalamt wird jährlich die Polizeiliche Kriminalstatistik herausgegeben. Dort werden unter anderem alle Wohnungseinbruchdiebstähle deutschlandweit erfasst und als "Ausgangsstatistik" der Öffentlichkeit bereitgestellt. Das heißt, dass hier alle Fälle aufgenommen sind, die der Polizei bekannt und endbearbeitet werden.
In Sachen Wohnungseinbruch werden in der Kriminalstatistik verschiedene Aspekte näher beleuchtet, zum Beispiel zu welchen Tageszeiten Langfinger bevorzugt einbrechen, wie viele Einbrüche über die Terrassentüren erfolgen oder wie viele Einbrüche nicht vollendet werden.
Seit dem 24. April ist es offiziell: Nach den dramatischen Zahlen von 2015 mit dem höchsten Anstieg seit Jahren verzeichnete die Polizei 2016 einen Rückgang der Wohnungseinbruchsdiebstähle um neun Prozent. Aber die Lage entspannt sich dadurch dennoch nicht: Denn die Zahlen sind nun auf gleicher Höhe wie die aus dem Jahr 2014.
Aber Sicherheitstechnik und polizeiliche Aufklärungsarbeit scheinen nun immer deutlicher zu wirken: Denn die Zahl der versuchten Wohnungseinbrüche – das heißt die, bei denen Einbrecher an der Sicherheitstechnik gescheitert sind – stieg ebenfalls, von 42,7 Prozent auf 44,3 Prozent.
Tageswohnungseinbrüche zählen statistisch zu den Wohnungseinbrüchen, werden aber gesondert aufgelistet.
Viele meinen, Einbrüche finden nur nachts statt (siehe auch: Vorurteile und Mythen). Das Gegenteil ist der Fall. Tagsüber, am frühen Abend oder an den Wochenenden sind beliebte Einbruchzeiten bei Dieben. Bei den Tageswohnungseinbrüchen sank die Zahl der erfassten Fälle um 10,2 Prozent auf 63.176 Taten (zum Vergleich 2015: 70.333 registrierte Fälle). Die meisten erfassten Fälle wurden in Großstädten registriert.
Erstmals werden mit der neuen Kriminalstatistik auch Daten zum bandenmäßigen Wohnungseinbruch ausgewiesen. Die Zahl von 2.156 Fällen entspricht dabei rund 1,4 Prozent an der Gesamtheit der Wohnungseinbrüche. Das zeigt, dass die Mehrzahl der Wohnungseinbrüche immer noch von Einzeltätern ausgeübt wird, welche sich in der Mehrzahl effektiv durch mechanische Sicherheitstechnik vermeiden lassen.
Mit den erfassten Fällen weisen die Statistiker den Wohnungseinbruchdiebstahl im Privatbereich aus.
Jedoch zeigt ein detaillierter Blick in die Statistik, dass ein weiteres Delikt ebenfalls dem Begriff „Einbruch“ zuzuordnen ist. Gemeint ist hiermit der Punkt „Schwerer Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen“. Die hier 102.586 erfassten Fälle lassen sich ebenfalls dem Einbruch zuordnen, da hiermit Diebstähle erfasst werden, die nicht unmittelbar im eigentlichen Wohnraum erfolgen. Rechnet man diese Zahlen hinzu, liegt die Gesamtzahl der Einbrüche im Privatbereich bei knapp 254.000 Fällen. Zudem ist bei diesem Delikt die Aufklärungsquote nochmals deutlich geringer – lediglich 9,6 Prozent dieser Taten werden aufgeklärt.
Die Aufklärungsquote der Wohnungseinbruchdiebstähle im Jahr 2016 betrug 16,9 Prozent. Damit stieg sie leicht an, im Vergleich zum Vorjahr 2015, in dem die Quote bei 15,2 Prozent lag.
Im Jahr 2016 stieg die Zahl der nicht vollendeten Wohnungseinbrüche auf 44,3 Prozent (2015: 42,7 Prozent). Die Polizei führt dies unter anderem auf die verbesserte Sicherheitstechnik der Bundesbürger zurück.
Die meisten Einbrüche geschehen nachts? Und vor allem in den Sommerferien haben Einbrecher "Hochsaison"? Das stimmt so nicht!
Die aktuelle Kölner Studie sagt:
Alle Infos zur Kölner Studie von 2018
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